6. Gredinger Brauchtumszug

Ein Spektakel der Superlative ereignete sich am „rußigen Freitag“ in Greding, als bei leichten Nieselregen der sechste Brauchtumsumzug durch die malerische Altstadt zog. Mit beeindruckenden 39 Gruppen und fast 700 Teilnehmern wurde nicht nur eine Parade, sondern ein Fest der Extraklasse geboten.


„Es wird laut werden, es wird furchterregend werden, aber nicht, um die Kinder zu erschrecken, sondern um die bösen Geister und Dämonen fernzuhalten, den Winter zu vertreiben und Lebensfreude zu verbreiten“, verkündete Gredonia-Präsident Alexander Hill von der Bühne am Rathaus herab, umringt von zahlreichen Ehrengästen. Unter ihnen befanden sich Landrat Ben Schwarz und Gredings Bürgermeister Manfred Preischl, der als Schirmherr in einem Kostüm der Pumpernickel glänzte und von einem Brauchtumsumzug sprach, wie er in ganz Mittelfranken noch nie erlebt wurde. Marco Anderlik, Präsident des Fastnachts-Verbandes, betonte die Bedeutung dieser Tradition als unverzichtbares Kulturgut Bayerns.
Nicht nur ein, sondern gleich drei Umzüge zogen als Sternzug nacheinander über den Marktplatz, begleitet von köstlichen Düften nach Steckerlfisch und Bratwürsten. Viele Tausend Zuschauer genossen den angenehmen Schauer, als die Gruppen, die der Einladung der F. G. Gredonia und der Gredinger Pumpernickel folgten, ein gruseliges Schauspiel boten. Jeder Zug begann mit einem ohrenbetäubenden Böllerschuss der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Greding. Von Hexen über Bären bis hin zu Goißlschnalzern war alles vertreten, was das Narrenherz begehrt. Besondere Begeisterung lösten auch die Thalmässinger Faschingsfreunde in ihren imposanten Wolfsgewändern aus, mit denen die Gredinger im jährlichen Wechsel den Brauchtumsumzug ausrichten. Aber es sorgten noch viele andere lokale Gruppen wie die „Allersberger Flecklashexen“, die „Hilpoltsteiner Flecklasmänner“, die „Heidecker Hexen“ oder die „Spalter Fleckli“ für schaurig-schöne Unterhaltung. Einen besonderen Kontrast boten die „Altmühltaler Bergdeifl`n“ mit einem ganz in Weiß gekleideten Engel in ihren Reihen, der vergeblich versuchte, die Teufel zu bändigen. Ein weiteres Highlight waren die „Widdersdorfer Wolferer“, die mit ihren bis zu 30 Kilo schweren Glocken eine fast schon hypnotische Wirkung auf die Besucher auszuüben schienen. Die drei Guggenmusik-Gruppen – allesamt aus Baden-Württemberg angereist – fabrizierten ebenfalls einen ohrenbetäubender Lärm, und einige Gruppen führten Fackeln oder Leucht- und Rauchkerzen mit sich, wodurch zusätzlich auch noch angsteinflößende Schatten an den Fassaden am Marktplatz tanzten. Nach diesem rekordverdächtigen Zug, der rund eineinhalb Stunden dauerte, ist eines sicher: Der Winter wird sich schon bald geschlagen geben und der Frühling wird Einzug halten.

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